Eigenheim energetisch sanieren: Die Folgen für Ihre Versicherungen
Wer sein Eigenheim energieeffizienter machen möchte, muss sich auch um den passenden Versicherungsschutz kümmern. Fehler können ins Geld gehen.
Bei einer Sanierung ist es sinnvoll, das Eigenheim energieeffizienter zu machen. Solche Investitionen können sich auch auf die Versicherungen auswirken, darum sollte man sich frühzeitig informieren. Auf die folgenden Punkte gilt es besonders zu achten:
Vor dem Umbau
Die Gebäudeversicherung deckt nur Anlagen, die bestimmte Normen erfüllen. Es gibt zum Beispiel klare Vorgaben, wie Solar-Panels gegen Hagel geschützt sein müssen.
Tipp: Fragen Sie bei Ihrer Gebäudeversicherung nach, welche Normen gelten, und halten Sie sie ein. Sonst riskieren Sie, dass bei einem Schaden die Reparaturkosten nicht übernommen werden.
Während des Umbaus
In den meisten Kantonen ist während der Arbeiten eine Bauzeit-Versicherung obligatorisch. Sie deckt Feuer- und Elementarschäden. Eine Bauherren-Haftpflichtversicherung ist freiwillig, sie kann aber sinnvoll sein.
Tipp: Klären Sie gut ab, ob Ihre Haftungsrisiken schon mit der Privathaftpflicht- oder Gebäudeversicherung abgedeckt sind. So vermeiden Sie eine Mehrfachdeckung und zahlen keine unnötigen Prämien.
Nach dem Umbau
Über Massnahmen, die nur werterhaltend sind, müssen Sie die Versicherung nicht informieren: Die Versicherungssumme bleibt gleich, und die neu installierte Anlage ist mitversichert. Wertsteigernde Massnahmen sind hingegen meldepflichtig, und der Versicherer muss den Versicherungswert des Eigenheims neu festlegen.
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Bei vielen Renovationen ist ein Teil der Arbeiten werterhaltend, der Rest wertvermehrend. Das veranschaulicht das Beispiel in der Tabelle unten: Von den investierten 215'000 Franken gelten 83'000 Franken als wertvermehrend. Darum erhöht die Gebäudeversicherung die Versicherungssumme um diesen Betrag auf 918'000 Franken.
Tipp: Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie am besten bei der Gebäudeversicherung nach. Allenfalls lässt sie Ihr Eigenheim von einer Fachperson neu schätzen.
Die Gebäudeversicherung deckt Feuer- und Elementarschäden wie Sturm, Hagel und Überschwemmung. Nicht gedeckt sind Konstruktionsfehler, Vandalismus, Kurzschluss oder Tierverbiss. Dafür gibt es Zusatzversicherungen.
Tipp: Überlegen Sie gut, ob eine Zusatzversicherung wirklich nötig ist. Meistens ist ein Schaden unwahrscheinlich – und Sie können sich die Versicherung sparen. Wasserschäden sollte man hingegen unbedingt versichern. Wenn zum Beispiel eine Leitung bricht, kann es teuer werden. Dieses Risiko ist in der Gebäudeversicherung oft nicht gedeckt.
Apropos: Energetische Umbauten darf man vom steuerbaren Einkommen abziehen, auch wenn sie wertvermehrend sind. In einigen Kantonen erhöhen sie allerdings auch den Eigenmietwert.